- Wolframverbindungen.
- Wọlframverbindungen.Wolfram tritt in seinen Verbindungen in den Wertigkeitsstufen + 2 bis + 6 auf, wobei die höchste Wertigkeitsstufe am beständigsten ist. In den Wertigkeitsstufen + 1 bis —2 liegt das Wolfram in Komplexverbindungen vor.Unter den Sauerstoffverbindungen des Wolframs ist v. a. das Wolfram(VI)-oxid (Wolframtrioxid), WO3, ein gelbes, in Wasser und Säuren schwer lösliches Pulver, wichtig; es ist Zwischenprodukt bei der technischen Gewinnung von Wolfram und wird auch als Katalysator verwendet. In starken Laugen löst sich Wolframtrioxid auf unter Bildung von Wolframaten, MI2WO4, Salzen, die sich von der nicht isolierbaren Wolframsäure, H2WO4, ableiten (z. B. Natriumwolframat, Na2WO4). Säuert man die Lösungen der Wolframate an, so kondensieren sich die Wolframationen, [WO4]2-, zu Polywolframaten, z. B. mit dem Hexawolframation, [HW6O21]5- (Salzen von Isopolysäuren), und gehen schließlich in stark sauren Lösungen in schwer löslichem Wolfram(VI)-oxidhydrat, WO3 · x H2O (zum Teil auch Wolframsäure genannt), über. Bei Anwesenheit von Nichtmetallsäuren entstehen aus Polywolframatlösungen gemischte Polysäuren (Heteropolysäuren). - Wird frisch gefälltes Wolfram(VI)-oxidhydrat mit Zinn(II)-chlorid oder Zink/Salzsäure reduziert, so bilden sich kolloidale, intensiv blau gefärbte Lösungen, in denen Verbindungen mit vier- bis sechswertigem Wolfram vorliegen (Wolframblau; Nachweisreaktion). - Bei der Reduktion von geschmolzenem Natriumwolframat z. B. mit Wasserstoff, Zink oder durch Elektrolyse erhält man eine Gruppe von metallisch glänzenden, je nach Zusammensetzung blauviolett bis goldgelb gefärbten Verbindungen mit der allgemeinen Formel NaxWO3 (x meist 0,3 bis 0,9), die als Farbpigmente (Wolframbronzen) verwendet werden. - Mit den Halogenen bildet Wolfram zahlreiche Verbindungen, von denen einige leichtflüchtig sind; Wolframhexabromid, WBr6, bildet sich z. B. in Halogenglühlampen. - Technisch besonders wichtige Wolframverbindungen sind die Wolframcarbide, W2C (Diwolframcarbid) und WC (Wolframmonocarbid); sie sind dunkel gefärbte, äußerst harte und hochschmelzende Substanzen (Hartstoffe), die für Hartmetalle verwendet werden.
Universal-Lexikon. 2012.